Der Rechnungshof wirkt

Der Rechnungshof legte heute zwei Follow-up-Berichte vor: „Österreichische Kulturforen“ sowie „Ausgewählte Themen betreffend Stadt Wien – Wiener Wohnen und Wiener Wohnen Hausbetreuung GmbH“. Dabei zeigt sich, dass der Rechnungshof wirkt: Von insgesamt 48 überprüften Empfehlungen wurden 86 Prozent zur Gänze oder teilweise umgesetzt.

Österreichische Kulturforen: Koordiniertes Gesamtkonzept soll entwickelt werden

Zur Pflege der kulturellen und wissenschaftlichen Auslandsbeziehungen verfügt das Außenministerium über 30 Kulturforen in 28 Ländern. In seinem ursprünglichen Bericht hatte der Rechnungshof dem Außenministerium empfohlen, mit den anderen Ministerien, die ebenso im Ausland im Kulturbereich tätig sind, ein koordiniertes Gesamtkonzept der österreichischen Auslandskulturpolitik zu entwickeln. Dadurch sollten die kulturpolitischen Aktivitäten gebündelt werden.

Das Außenministerium setzte die Empfehlung der Prüferinnen und Prüfer teilweise um. Denn: Bei der Erstellung des aktualisierten Auslandskulturkonzepts wurden das Wissensministerium, das Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport sowie die Bundesländer eingebunden. Die gemeinsame Entwicklung eines koordinierten Gesamtkonzepts für die österreichische Auslandskulturpolitik unterblieb jedoch. Der Rechnungshof hält daher seine Empfehlung an das Außenministerium aufrecht.

Das Außenministerium setzte von 29 überprüften Empfehlungen 15 um, zehn teilweise und zwei nicht. Die Umsetzung einer Empfehlung wurde zugesagt und für eine Empfehlung war kein Anwendungsfall gegeben.

Wiener Wohnen: Empfehlung zur Akzeptanz der neuen Strukturen umgesetzt

209.691 städtische Wohnungen verwaltete Wiener Wohnen im Jahr 2019. Die aufgrund unklarer Geschäftsprozesse, dezentraler Strukturen sowie einer Vielzahl von Schnittstellen erforderlich gewordene Neustrukturierung von Wiener Wohnen Anfang 2016 sah eine Zentralisierung vor – etwa bei der Wartung und Instandsetzung. Im damals vorgelegten Bericht hatte der Rechnungshof festgestellt, dass die Bediensteten die neuen Strukturen nicht akzeptierten und am bestehenden alten System festhielten. Außerdem bestanden alte und neue Strukturen nebeneinander. Um die Akzeptanz der neuen Strukturen nachhaltig zu verankern, hatten die Prüferinnen und Prüfer empfohlen, dass die Führungskräfte sichtbar die Veränderungen vorleben. Die Neuorganisation sollte dem Personal ausreichend kommuniziert werden und die Informationsveranstaltungen sollten evaluiert und verbessert werden.

Im Follow-up-Bericht hält der Rechnungshof fest: Wiener Wohnen verankerte die Akzeptanz der neuen Strukturen über einen kontinuierlichen Prozess – bestehend aus regelmäßiger Kommunikation, Führungskräfteentwicklung und der Bereitstellung von Informationsmaterial. Speziell für Führungskräfte gab es Coaching und Workshops zur Kulturentwicklung. Wiener Wohnen setzte die Empfehlung um.

Von insgesamt zwölf überprüften Empfehlungen setzte Wiener Wohnen zehn um, eine teilweise und eine nicht. Die Wiener Wohnen Hausbetreuung GmbH setzte von sechs Empfehlungen vier um und zwei nicht. Die Stadt Wien setzte eine an sie gerichtete Empfehlung des ursprünglichen Rechnungshof-Berichts teilweise um.

Presseinformation zu Follow-up-Überprüfungen