INTOSAI-Generalsekretärin und Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker setzt sich für Unabhängigkeit von Rechnungshöfen weltweit ein

17. November 2023 – Festveranstaltung zu 70 Jahren INTOSAI am 20. November im Österreichischen Parlament

„Unter Unabhängigkeit versteht man, dass der Rechnungshof zu jeder Zeit veröffentlichen kann, dass der Rechnungshof sich auch die Themen selbst aussuchen kann“, sagt Margit Kraker, Präsidentin des Rechnungshofes in ihrer Funktion als Generalsekretärin der International Organization of Supreme Audit Institutions (INTOSAI) anlässlich des 70-jährigen Bestehens der INTOSAI. Die INTOSAI ist die Dachorganisation eines Netzwerkes von Rechnungshöfen weltweit, dem nahezu 200 Mitglieder angehören. Wissen auszutauschen, gemeinsame Prüfstandards zu setzen und sich gegenseitig zu unterstützen gehört zum Kernauftrag der INTOSAI. Das Motto der INTOSAI lautet: „Mutual experience benefits all“ – „Gegenseitiger Erfahrungsaustausch nützt allen“. Dazu gehört auch „leaving no one behind“, also niemanden zurückzulassen.

Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker und Wolfgang Sobotka, Präsident des Österreichischen Nationalrates, laden am Montag, den 20. November, zu einer Festveranstaltung in den Nationalratssaal des Parlaments. Neben 70 Jahren INTOSAI wird auch das 60-jährige Jubiläum des Generalsekretariats in Wien gefeiert. Hochrangige internationale Gäste (siehe Programm) sprechen zum Thema der nachhaltigen Entwicklung und zum Beitrag, den Rechnungshöfe dazu leisten können, die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umzusetzen.

Kraker betont Wichtigkeit der Unabhängigkeit der Rechnungshöfe

Rechnungshöfe haben sich im Lauf der Jahre weiterentwickelt. „Wir wenden Prüfstandards an, wir wenden die internationalen Maßstäbe an, die sogenannten ISSAIs, und, wir legen sehr viel Wert darauf, dass Rechnungshöfe ihre Kontrollfunktion ungestört ausüben können“, sagt Kraker. Deshalb spiele auch die Unabhängigkeit eine ganz besondere Rolle für die Stellung von Rechnungshöfen insgesamt. Jeder Rechnungshof habe unterschiedliche Aufgaben und Kompetenzen. „Aber es eint uns: Dass wir den Regierungen gegenüberstehen und dass wir überprüfen, wie finanzielle Mittel im jeweiligen Staat ausgegeben werden“, so die INTOSAI-Generalsekretärin.

Nur noch sieben Jahre Zeit, um Agenda 2030 der Vereinten Nationen umzusetzen

Die INTOSAI und die ihr zugehörigen Rechnungshöfe haben sich dazu verpflichtet, einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu leisten. Kernstück der Agenda 2030 sind 17 Ziele: die Sustainable Development Goals (SDGs).
„Wir sind bei der Umsetzung der Agenda 2030 in der Mitte der Umsetzungsphase. Bis 2030 sind es nur mehr sieben Jahre und das ist nicht mehr lange, da ist viel zu tun. Die Rechnungshöfe werden mit Nachdruck daran arbeiten, dass wir auf den verschiedenen Stufen zur globalen Nachhaltigkeit beitragen können“, sagt Rechnungshof-Präsidentin Kraker.
Auch der österreichische Rechnungshof legte bereits Prüfungen im Sinne der SDGs vor, etwa den Bericht „Verringerung der Lebensmittelverschwendung – Umsetzung des Unterziels 12.3 der Agenda 2030“ oder den Bericht „Nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich“.

„Einen Unterschied im Leben der Bürgerinnen und Bürger machen“

„Als Dachorganisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden weltweit spielt die INTOSAI eine zentrale Rolle dabei, ihre Mitglieder dabei zu unterstützen, ihre Position in ihren jeweiligen Staaten zu stärken, ihren Auftrag zu erfüllen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um einen Unterschied im Leben der Bürgerinnen und Bürger zu machen – durch ihre Prüfungen, ihre Empfehlungen und ihre Expertise“, betont Kraker.
Die INTOSAI wurde im November 1953 in Havanna auf Kuba gegründet. Das Generalsekretariat der INTOSAI hat seinen Sitz seit 1963 beim österreichischen Rechnungshof in Wien. Die INTOSAI ist eine nichtstaatliche Organisation mit speziellem Status zum Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Bei ihrer Gründung hatte die Organisation 34 Mitglieder. Heute zählt die INTOSAI 195 Vollmitglieder, fünf Assoziierte Mitglieder und zwei Affiliierte Mitglieder.


Presseinformation: 70 Jahre INTOSAI

Podcast Trust: Staffel 4 | Episode 1 – Unabhängigkeit stärken - 70 Jahre INTOSAI

Festschrift: 70 Years INTOSAI - We contribute to global sustainability

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten

Der Rechnungshof twittert unter @70yearsINTOSAI von der Veranstaltung im Nationalrat. Die Berichterstattung zur Jubiläumsveranstaltung auf den Social Media-Kanälen des Rechnungshofes ist mit dem Hashtag #70yearsINTOSAI gekennzeichnet.
Mehr Informationen zur INTOSAI und zur Festveranstaltung entnehmen Sie bitte

Anmeldung für Medien über medienservice@parlament.gv.at.

Festveranstaltung im Nationalratssaal des Parlaments am 20. November 2023

15 Uhr bis 17 Uhr

PROGRAMM

Eröffnungsworte
Wolfgang Sobotka, Präsident des Nationalrates
Margit Kraker, Präsidentin des Österreichischen Rechnungshofes und Generalsekretärin der INTOSAI

Ansprachen
Bruno Dantas, Präsident des Brasilianischen Bundesrechnungshofes und Vorsitzender des INTOSAI-Präsidiums
Hussam Alangari, Präsident des Saudi-Arabischen Rechnungshofes und Vorsitzender des Komitees für Politik, Finanzen und Verwaltung der INTOSAI
Gene Dodaro, Comptroller General der Vereinigten Staaten und Stellvertretender Vorsitzender des Komitees für Politik, Finanzen und Verwaltung der INTOSAI
Tsakani Maluleke, Auditor General von Südafrika und Vorsitzende des INTOSAI Komitees für den Ausbau von Sachkompetenzen
Kay Scheller, Präsident des Deutschen Bundesrechnungshofes
Rhoda Weeks-Brown, General Counsel und Direktorin der Rechtsabteilung des
Internationalen Währungsfonds
David Le Blanc, Abteilungsleiter für Öffentliche Institutionen und E-Government, Vereinte Nationen